Versuch einer kybernetischen Herleitung von Meret Oppenheim’s Frühstück im Pelz. // Attemping a cybernetic derivation of Meret Oppenheim‘s „Breakfast in a fur“.

15Bildschirmfoto 2013-09-21 um 17.42.32eSeL-0494eSeL-0488blende_vergrössert-6796Installationsansicht/Performance Kunstraum Niederösterreich
Performance im Rahmen des h13-Preis für Performance 2013

3 Modelle
jeweils 150x100x 90cm
Plexiglas, UV-Druck, Holz, Schrauben
2013

 

 

 

HD-Video – Dokumentation der Performance – Kunstraum Niederösterreich
Dauer: 7 min
2013

 

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Versuch einer kybernetischen Herleitung von Meret Oppenheim’s Frühstück im Pelz.

 

Diese Performance hat die Struktur eines Mini- Dramas. Alle Charaktäre werden von mir gespielt.

Donna Haraway (gelbe Figur im Bild oben), Wissenschaftstheoretikerin, Biologin und feministische Theoretikerin, arbeitet an dem nicht gerade bescheidenen Projekt – Sie will einen neuen Humanismus begründen. Einen Humanismus „der schon gar keiner mehr ist“. Sie will die Sturktur des „abendländischen Denkens“ verändernund dafür sucht sie Künstler und Interlektuelle, die mit ihr kooperieren. Ihrer Meinung nach, müssen die dual strukturierte, dichotome Denkstrukturen der Moderne zersetzt werden.
Mensch/ Tier
Affenmensch/Menschenaffe
Mensch / Maschine
kultiviert / wild
gekocht / roh
öffentlich/privat
aktiv/passiv
Mann/Fau
Heroenportrait/ Karikatur
Arier / Jude
abstrakter Expressionismus / sozialistischer Realismus
Deshalb reist sie mit Unterstützung der Firma „Cyberdine systems“ zurück ins Jahr 1936. Dort trifft sie die Künstlerin Meret Oppenheim. Haraway glaubt in Oppenheim‘s Arbeit „Déjeuner en fourrure („Frühstück im Pelz“) die sie soeben fertiggestellt hat, großes Potential für die Zersetzung von Dichotomien entdecken zu können.

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Einige der dualen Kategorien, die Donna Haraway mithilfe Meret Oppenheim‘s „Frühstück im Pelz“ zersetzen will….. (hier sichtbar von oben nach unten:)

Arier/Afrikaner, Mensch/Maschine, Öffentlich/Privat, Mann (Babykleidung hellblau) /Frau (Babykleidung rosa). In meiner Hand – materialisiert als gelbe „Transformer-Figur“:

Harayway  will nun duale modernistische Denkstrukturen mithilfe von Meret Oppenheim‘s
„Déjeuner en fourrure („Frühstück im Pelz“) zersetzen. Sie sieht darin die Möglichkeit eines neuen sprachlichen Ordungssystems, dass nicht mehr nur duale Verhältnisse sondern die Möglichkeit von Mehrfachidentitäten zulässt. Sie plädiert für eine „technologische Verunreinigung“ des menschlichen Körpers. Prothesen, Webapplikationen, alles kann dem Körper zugedacht werden. Die Herstellung von Identität ergibt sich nicht mehr durch eine duale Konstruktion der eigenen Identität im Gegensatz zum „Anderen“, also ein gleichzeitiges „Ein- und Ausschließen“, sondern durch körperliche Praxis, durch Erfahrungen, und die können auch mit Prothesen oder immaterieller Software erreicht werden.

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Attemping a cybernetic derivationof Meret Oppenheim‘s„Breakfast in a fur“.

This performance has the structure of a mini-drama. All of the characters are enacted by me. Donna Haraway, philosopher of science, biologist and feminist theoretician, works on a not exactly modest project – she wants to establish a new Humanism. A Humanism “which is no longer Humanism”. She wants to alter the structure of Western thinking and therefore she searches for artists and intellectuals to cooperate with. In her opinion the binary structured, dichotomous thought structures of modernism have to be subverted.
Man/Animal
Apeman/Hominid
Man/Machine
Cultured/Wild
Cooked/Raw
Public/Private
Active/Passive
Man/Woman
Portrait of Heroes/Caricature
Aryan/Jew
Abstract Expressionism/Socialist Realism
Because of that she travels back to the year 1936 with the support of the company “Cyberdine Systems”. There she meets the artist Meret Oppenheim. Haraway believes to find a great potential for the subversion of dichotomies in Oppenheim’s work “Déjuner en fourrure (Breakfast in Fur)”.

 

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Installationsansicht Kunstraum Niederösterreich

Pablo (Gitarre)
80x60x40cm
Holz, div Materialien, Textilien;
2013

 

 

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